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Russlands Gesellschaft ist von einer tiefen Schizophrenie geprägt. Auf der einen Seite sehen viele Bürger den Staat und das herrschende Regime sehr kritisch. Auf der anderen Seite unterstützen sie dieses Regime und dulden die Repression von freier Meinungsäußerung und politischer Opposition. Diese Spaltung ist Ausdruck einer über Jahrhunderte entstandenen politischen Kultur, in der Widerstand gegen den Staat als zwecklos gilt. Eine solche Untertanenkultur muss aber keineswegs für immer bestehen. Allerdings haben die herrschenden Eliten ein Interesse an ihrer Erhaltung. Seit 2011 dennoch eine Protestbewegung entstanden ist, reagiert das Regime massiv: mit simulierten Reformen, vor allem aber mit erheblich verschärften Repressionen sowie einer Mobilisierung durch Propaganda. Angst und demonstrative Loyalitätsbekundungen können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Legitimität des Regimes geschwunden ist. (Osteuropa (Berlin) / SWP)

Die Gouverneurswahlen 1996/97 haben den Konsolidierungsprozeß der regionalen Eliten in Rußland beschleunigt. Auf der russischen politischen Szene erschienen die gouvernementalen "Machtparteien" als neuer Faktor. Diese "Machtparteien" bestehen aus politischen Koalitionen, mit einem Gouverneur an der Spitze, die die Kontrolle über die jeweilige Region ausüben und die regionale Politik gegenüber dem föderalen Zentrum definieren. Der Autor analysiert die innerregionalen und die allgemein russischen Bestimmungsfaktoren, die die Politik dieser regionalen Eliten determinieren, und unternimmt den Versuch einer Typologie der gouvernementalen "Machtparteien". Abschließend fragt er nach einer geeigneten Strategie des Zentrums gegenüber den regionalen Machteliten. (BIOst-Mrk)

In dem Beitrag werden die entscheidenden Determinanten der russischen Politik in der Phase Mai-Juni 1998, d.h. nach der Bildung des neuen Kabinetts unter Ministerpräsident Sergej Kirienko, analysiert. Die Rolle des Präsidenten, der Regierung, der Staatsduma, der Gouverneure in den Regionen und der wichtigsten Finanzgruppen wird im einzelnen beleuchtet. Abschließend werden zwei mögliche Entwicklungsszenarien auf politischer und auf wirtschaftlicher Ebene entworfen. (BIOst-Mrk)

Die Autoren analysieren die nach der Absetzung von Ministerpräsident Cernomyrdin und der von Präsident El'cin mühsam durchgesetzten Zustimmung der Duma zur Ernennung Sergej Kirienkos zum neuen Ministerpräsidenten entstandene politische Situation in Rußland. Die Bedeutung des Ausgangs der Krise für die weitere politische Perspektive wird jeweils im einzelnen im Hinblick auf den Präsidenten, die Staatsduma, den Föderationsrat, die Regierung, die Präsidentenadministration, die "Partei der Macht" genannte Gruppierung - u.a. A. Cubajs, B. Nemcov u. J. Luzkov - und die politischen Parteien hin diskutiert. Im Anschluß daran wird erörtert, inwieweit die neue politische Lage sich auf die Chancen der einzelnen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen im Jahre 2000 auswirkt. (BIOst-Mrk)

Galkin, A. A.: O sensacii, kotoraja ne sostojalas'. - S. 6-9 Cholodkovskij, K. G.: Bjurokraticeskaja duma. - S. 9-12 Solov'ev, A. I.: Elektoral'nyj defolt i deinstitucionalizacija politiceskogo rynka - S. 12-14. Lukin, A. V.: Diktatura i zizn' - S. 14-17 Busygina, I. M.: Kakie cennosti v cene? - S. 17-18 Kljamkin, I. M.: Postmodern v tradicionnom prostranstve. - S. 18-22 Gaman-Golutvina, O. V.: Rossijskie partii na vyborach: kartel' "chvataj vsech". - S. 22-25 Sestopal, E. B.: Avtoritarnyj zapros na demokratiju, ili pocemu v Rossii ne rastut apel'siny. - S. 25-28 Kovalev, V. A.: Odinocestvo i svoboda (perspektivy rossijskoj politiki v svete vyborov v Gosdumu FS IV sozyva) - S. 28-32. Dachin, A. V.: Svezee dychanie imperskoj idei. - S. 32-33 Zamjatin, D. H.:V preddverii anslaga. - S. 33-35 Sergeev, V. M.: Itogi vyborov i evoljucija rossijskogo politiceskogo soznanija. - S. 35-37 Kuvaldin, V. B. ; Maljutin, M. V.: Ot "elektoral'noj piramidy" k "partii vlasti".- S. 37-42. Lapkin, V. V.: Zakonomernosti smeny rossijskich politiceskich sezonov. - S. 42-46 Sevcova, L. F.: Smena Rezima ili Sistemy? - S. 46-50 Makarenko, B. I.: Parlamentskie vybory 2003 g. kak projavlenie krizisa partijnoj sistemy. - S. 51-65 Malinovskij, P. V.: Cto ozidaet Rossiju v blizajsee polugodie (politiceskie scenarii). - S. 66-73